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Liebe Fahrradfreunde,
Endspurt für den Fahrradklimatest! Schwerin hat Stand heute noch keine 200 Teilnehmer an diesem alle zwei Jahre stattfindenen Test. Ganz schön wenig, oder? Nehmt Euch 10 Minuten Zeit für den Fragebogen zum Fahrradklimatest 2024.
Euer Team vom Radentscheid Schwerin |
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Ein geglücktes Experiment
Wer wagt gewinnt? Sicher nicht immer, aber unser Experiment ist geglückt! Zusammen mit der Niels-Stensen-Schule haben wir am 13.11. zum öffentlichen Stadtteilgespräch in die Feldstadt eingeladen. Die Schule hat uns die Aula zur Verfügung gestellt. Zwei Mitglieder des Ortbeirates sind unserer Einladung gefolgt, die Verkehrsverwaltung war vor Ort, Schülerinnen und Schüler, etliche Anwohner der Feldstadt und Interessierte aus anderen Stadtteilen.
Zu Beginn haben wir vom Radentscheid unsere aktuelle Arbeit vorgestellt. Danach haben zwei Schülerinnen der Niels-Stensen-Schule die Ergebnisse ihrer Projektarbeit zur Schulwegsicherheit vorgestellt. Die Niels-Stensen-Schule hat an unserem Projekt "Klimafreundlich mit dem Rad zur Schule in MV" teilgenommen. Aus dieser Projektarbeit ergaben sich ganz konkrete Vorschläge, wie das Schulumfeld sicherer gestaltet werden kann. Den dritten Input gab es vom Berliner Verein Changing Cities e.V. Dort haben sich mittlerweile über 70 Kiezblock-Initiativen gefunden, die sich alle für eine verkehrsberuhigte Nachbarschaft einsetzen. Ziel ist es, dass die Anwohner ihre Ziele mit dem Auto erreichen können, aber der Durchgangsverkehr aus dem Viertel rausgehalten wird.
Ein Experiment war es, weil wir nicht wussten, wie konstruktiv die Diskussion verlaufen würde. Es war für uns überraschend, dass es nur zustimmende Wortmeldungen dazu gab, dass die Feldstadt einige Veränderungen der Verkehrssituation vertragen könnte. Es gab dann einige sehr konkrete Vorschläge, die in einem zweiten Treffen diskutiert werden sollen. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht!
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Öffentliches Feldstadtgespräch zur Mobilität (Foto Radentscheid)
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Fahrradkommunalkonferenz Hannover
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Jedes Jahr findet an wechselnden Orten die deutschlandweite Fahrradkommunalkonferenz statt. Es kommen hunderte Fachleute zusammen, um über den Radverkehr in ihren Orten zu sprechen, besondere Projekte vorzustellen und voneinander zu lernen. Die 18. Konferenz fand in Hannover statt, der Landeshauptstadt von Niedersachsen. Schon zum zweiten Mal war Hannover Gastgeber, was auch an den außergewöhnlichen Erfolgen dort in Sachen Verkehrswende liegt.
Hannover will bis 2035 klimaneutral werden. Klimaneutralität ist im Verkehrssektor nur langfristig zu erreichen, da bis 2035 Neufahrzeuge mit Verbrennerantrieb zugelassen werden, die dann rund weitere 15 Jahre fahren und CO2 emittieren. Daher ist neben der Antriebswende auch eine deutliche Reduktion der Kfz-Fahrleistungen erforderlich. Als Etappenziel soll in Hannover eine CO2 -Minderung der verkehrsbedingten Emissionen von 70 Prozent erreicht werden. Dr. Christoph Wilk aus dem Verkehrsministerium in Niedersachsen hat auf der Konferenz gesagt: "Wir bauen keine Straßen mehr, wir bauen nur noch Radwege."
Die Abbildung unten zeigt die konkreten Ziele für eine Verkehrswende. Zitat aus dem Aktionsprogramm: "Zur Lebensqualität der Menschen gehören ein attraktives und verkehrsberuhigtes Wohnumfeld mit hoher Aufenthaltsqualität, in dem sich insbesondere Kinder sicher und eigenständig fortbewegen können, das dazu einlädt, sich auch im Alltag gesundheitsfördernd zu Fuß und mit dem Fahrrad fortzubewegen und eine gute Erreichbarkeit von alltäglichen Zielen ohne Pkw (15-Minuten-Region) zu ermöglichen."
Auch Schwerin will bis 2035 klimaneutral werden. Wir haben viele Konzepte (Klimaschutzkonzept, Parkraumkonzept, Radverkehrskonzept, Stadtentwicklungskonzept ...), die sind alle in den Ablagen verschwunden. Aber wie sieht es eigentlich mit der Umsetzung aus? Und warum war aus Schwerin niemand in Hannover dabei?
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Ziele des Verkehrsentwicklungsplans „Aktionsprogramm Verkehrswende“ © RH
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Carsharing und das Dienstwagenprivileg
Die StVO-Novelle schafft neue Möglichkeiten. Wo vorher nur bei nachgewiesener Gefahr der Kfz-Verkehr eingeschränkt werden durfte, ist das jetzt auch aus Gründen des Klimaschutzes, der Gesundheit und der Stadtentwicklung möglich. Was für eine Verkehrswende in Schwerin noch komplett fehlt, ist die Möglichkeit für Carsharing. Seit vielen Jahren hat die inzwischen aufgelöste "Stabsstelle Klimaschutz & Mobilität" darüber geredet, Carsharing nach Schwerin zu holen. Ein Anruf in der Verwaltung hat ergeben: "Es wird weiter intensiv nach geeigneten Standorten für Carsharing gesucht. Dabei spielen Belange des Denkmalschutzes eine entscheidende Rolle." Im Ernst? Private Pkw in den Straßen interessieren den Denkmalschutz nicht? Aber bei Carsharing muss man genau hinschauen?
Norbert Jagemann ist Geschäftsführer von Cambio, einem Anbieter von stationsbasiertem Carsharing. Er sagt dazu: "Um einen neuen Standort zu erschließen, brauchen wir gerade in kleineren Städten Kooperationspartner. ... Noch wichtiger ist uns aber, dass die Kommunen in der Verwaltung selbst Carsharing nutzen." Vielleicht ist genau hier der Grund für die jahrelange Hängepartie in Schwerin?
Denn da gibt es das Dienstwagenprivileg. Das ist geregelt in den "Leitlinien guter Unternehmensführung". Zitat: "Der Dienstwagen soll in einem angemessenen Verhältnis zur Funktion/Position im Unternehmen stehen.
- Konzerngeschäftsführungen haben Anspruch auf einen Dienstwagen der oberen Mittelklasse (Audi A6, BMW 5er, Mercedes E-Klasse, Volvo 90, sowie vergleichbare SUV-Modelle).
- Geschäftsführungen und Werkleitungen haben Anspruch auf einen Dienstwagen der Mittelklasse (Audi A4, BMW 3er, Mercedes C-Klasse, Volvo 60, VW Passat, sowie vergleichbare SUV-Modelle)."
Das wirkt schon sehr aus der Zeit gefallen, aber diese Leitlinien wurden erst im vergangenen Jahr erneut so beschlossen. Eine Anfrage von 2023 an den Oberbürgermeister zur Anzahl dieser Fahrzeuge wurde mit 32 Dienstwagen angegeben. Dem gegenüber stehen 6 Carsharing-Fahrzeuge an zwei Standorten in Schwerin. Das sind die Angebote von Flinkster (am Hauptbahnhof) und von Naturwind in der Schelfstadt. 32 Dienstwagen der Ober- und Mittelklasse, die alle für Carsharing zur Verfügung stehen könnten. Das wäre immerhin ein Anfang! |
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Das Deutschlandticket wird teurer, das Dienstwagenprivileg bleibt unverändert bestehen
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Falls Du Anregungen, Wünsche oder einfach nur ein freundliches Feedback für uns hast, dann schreibe uns gern eine E-Mail! Gern begrüßen wir Dich auch zu einem unserer Treffen!
Einfach und sicher durch die Stadt! Gemeinsam für ein fahrradfreundliches Schwerin! |
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Wenn Sie diese E-Mail (an: madleen-kroener@web.de) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.
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