Eine Bilanz: Radwege in Schwerin

In Schwerin werden leider etliche Radwegeprojekte verschoben. So gibt es Verzögerungen beim Bau des Radwegs in der Greifswalder Straße. Der sollte eigentlich Ende 2023 fertig sein. Nun heißt es, Mitte März könnte er fertig werden. Damit verschiebt sich auch der daran anschließende Bau des Radwegs vom Tunnel der Umgehungsstraße in Richtung Berufsschule in Lankow, der sogenannte schwarze Weg. Der wird erst begonnen, wenn der Radweg Greifswalder Straße fertig ist.

Die Fahrradstraße in der Mecklenburgstraße wird wegen der Feierlichkeiten zum 3. Oktober nicht wie geplant 2024, sondern erst 2025 gebaut. Das gleiche trifft auf die Werderstraße zu. Auch hier ist die Planung verschoben worden, um während der Feierlichkeiten im Oktober keine Baustelle in der Innenstadt zu haben. Dass das Feiern an wenigen Tagen ein Grund ist, so wichtige Bauvorhaben zu verschieben, hat uns ehrlich erstaunt!

Die Gadebuscher Straße ist ebenfalls noch nicht begonnen, dort sollen auf beiden Seiten Fahrradstraßen mit baulich getrennten Gehwegen entstehen. Geplant war der Baubeginn auf der nördlichen Seite (stadtauswärts rechts) für das IV. Quartal 2023. Auch hier verschiebt sich der Bau, um den seit Jahren gestritten wird. Es gibt weiterhin Bemühungen, das Ganze doch noch zu verhindern. Dabei werden erstaunliche Begründungen ins Feld geführt: "Es könnte doch nicht in im Sinne des Klimaschutzes sein, dass nun Einfahrten auf Grundstücke neu versiegelt würden." Ein Schelm, wer Arges dabei denkt 😀. Aus dem Verkehrsmanagement ist zu hören, dass die Ausschreibung jetzt gelaufen ist und der Baubeginn nach Ostern sein soll. Wir bleiben optimistisch!

Kein Radweg, aber äußerst dringlich ist das Fahrradparkhaus am Bahnhof. Soll das tatsächlich noch gebaut werden? Wie viele Jahre geht das nun schon? Fertigstellung Ende 2023 wurde verkündet. Zu hören ist, dass der Nachbarschaftsstreit wohl ausgeräumt ist. Aber eine Ausschreibung dazu gab es bisher nicht.

Immer mal wieder in der Diskussion ist die Stadionbrücke, die ganz innovativ mit Carbon-Beton gebaut werden soll. Das wäre eine schöne Sache, die Brücke würde ohne Zweifel eine gute Fortsetzung der Dwangbrücke sein. Nur ist sie nicht wirklich dringend! Die oben genannten Vorhaben sind alle ungleich wichtiger und in der Priorität viel weiter oben zu sehen. Erst wenn diese umgesetzt sind oder ein unerwarteter Geldsegen über Schwerin herabregnet, sollten wir sie bauen!

Nach so viel schlechten Nachrichten kommt noch eine richtig gute:
Der Radentscheid hat in seinem Ziel 1 die Forderung nach der niveaugleichen Führung von Radwegen stehen. Das heißt auf gut deutsch, dass nicht an jeder Einfahrt zu Grundstücken der Geh- oder Radweg abgesenkt und danach wieder angehoben wird. Die Norm soll sein, dass der Geh- oder Radweg auf seinem Niveau bleibt und das Kfz mittels Rampensteinen die Schwelle nimmt. Warum nur wurde das bisher eigentlich nicht so gemacht? Im Verkehrsmanagement wurde das bereits als Schweriner Standard festgelegt. Zukünftig steht das aber auch als Bedingung in den Förderrichtlinien des Ministeriums. Darüber können nicht nur Radler, sondern auch alle Fußgänger, Eltern mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, Benutzer von Rollatoren und Rollerfahrer glücklich sein.

Die Kampagne wäre auch was für Schwerin - gemeinsam für mehr Miteinander!