Hannover autofrei bis 2030?
Die Stadtverwaltung von Hannover will den Verkehr in der Innenstadt bis 2030 beruhigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt vor allem für Autofahrer umgebaut. Jetzt wendet sich Hannover davon ab, die Innenstadt soll autofrei werden - fast. Oberbürgermeister Onay macht eines ganz klar: „Das Auto muss und wird Platz machen.“
Durch die Altstadt Hannovers kommt man in 15 Minuten zu Fuß, eine ähnliche Situation haben wir auch in Schwerin. Zur OB-Wahl 2023 war in Schwerin überraschend häufig von der „autofreien Innenstadt“ die Rede. War das nur ein PR-Gag? Oder ist das eine realistische Vision?
Weltweit reduzieren Städte den Platz und die Privilegien für Autofahrer. Ob in Paris, London, Barcelona oder New York - die Beispiele zeigen Innenstädte, die grüner und leiser werden, die belebt und attraktiv sind, wovon neben den Menschen auch Geschäfte, Gewerbe und Gastronomie profitieren.
Nach anfänglichen Protesten in diesen Städten wünscht sich nach dem Umbau kaum jemand den Zustand vorher zurück. Die Beispiele zeigen aber auch, dass es fast immer mutige Entscheidungen braucht, diese Veränderung anzustoßen und den Widerstand auszuhalten. Auch Hannover will bis 2035 klimaneutral sein und die Innenstadt selbst soll krisenresistenter und widerstandfähiger werden.
Dem vor wenigen Wochen beschlossenen Innenstadtkonzept ging in Hannover ein umfassender Beteiligungsprozess voraus. Mit dem Innenstadtdialog und mit städtischen Experimentierräumen hatten die Hannoveraner:innen zwei Jahre lang die Möglichkeit, Alternativen zu erleben und zu erproben. In repräsentativen Umfragen ermittelte die Stadt zentrale Bedürfnisse der Menschen. Sie wünschen sich insbesondere mehr Grün, weniger Autos und mehr Aufenthaltsqualität für die Innenstadt. |