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Liebe Radentscheid-Unterstützer:innen,

in Frankreich muss Autowerbung jetzt mit dem Hinweis auf umweltfreundliche Mobilität versehen sein. "Gehen Sie bei kurzen Entfernungen besser zu Fuß oder nehmen Sie das Rad." ist einer von drei dafür verpflichtend vorgegebenen Slogans. Das bringt noch nicht die dringend benötigte Verkehrswende, aber es hilft, die Debatte darüber zu führen.

Euer Team vom Radentscheid Schwerin

Auf einen Blick

Eine Million Unterschriften


Die Radentscheid-Szene feiert: Eine Million Menschen haben bis heute deutschlandweit bei Radentscheiden unterschrieben. Die Bewegung begann 2015 mit dem Volksentscheid Fahrrad in Berlin. Daraus ging die Initiative Changing Cities hervor, die die Radentscheide in Deutschland miteinander vernetzt. Heute sind es auch mittlere und kleinere Städte, die Radentscheide umsetzen wollen.

391 Menschen pro Tag haben durchschnittlich einen Radentscheid unterschrieben. „Wenn eine Million Menschen für lebenswerte Städte unterschreiben, spiegelt dies einen tiefen Wunsch der Zivilgesellschaft nach einer gerechteren Verteilung des öffentlichen Raumes wider. 70 Jahre lang wurde das Auto dort immer bevorzugt behandelt und die Radentscheidbewegung sagt einfach: Jetzt sind wir, die Menschen, dran. Wir wollen eine echte Wahl haben, wie wir uns fortbewegen”, sagt Ragnhild Sørensen von Changing Cities.


Nicht enthalten sind die momentan laufenden Unterschriftensammlungen. In Esslingen und in Groß-Gerau wurden je über 1.000 Unterschriften gesammelt, die Million ist also längst erreicht.  

Radabstellanlagen


Auf die Mobilitätsstation am Bahnhof warten wir seit unglaublichen acht Jahren! Dort sollen nicht nur Fahrräder aller Art parken, es geht auch um den Fahrradverleih, um kleinere Reparaturen, um den Verleih von Autos und um die Verknüpfung mit dem Nahverkehr und der Bahn. Das Grundstück am Packhof ist seit langem dafür vorgesehen, aber das Projekt wurde mehrmals vertagt:

Im Januar 2014 wird es erstmals vorgestellt, eher skeptisch, aber es standen Fördermittel in Aussicht. 2017 übernimmt die Stabsstelle Umweltschutz und Klimamanagement das Projekt. 2018 geht das Projekt zurück an die LGE, sie soll Städtebaufördermittel einwerben. Das zuständige Ministerium verweist auf sehr günstige Fördermittel und bietet wiederholt seine Unterstützung an. Mit dem Nahverkehr Schwerin ist ein Betreiber gefunden. Mehr passiert in den folgenden Jahren nicht.

2021 gibt es eine neue Ausschreibung, die ein Schweriner Planungsbüro gewinnt. Schnell zeigt sich, die Entwürfe von 2017 passen nicht mehr, ein komplett neuer Entwurf muss her. Das Gebäude soll nachhaltig im Sinne einer langjährigen Nutzung und für kommende Ansprüche gebaut werden. Wir fragen beim Geschäftsführer der LGE nach. Er hat zwar keine Erklärung für die jahrelange Verzögerung, sagt aber überraschenderweise die Fertigstellung bis Ende 2023 voraus. Das wäre dann ganz kurz vorm zehnjährigen "Jubiläum"!

Eine Nachfrage beim Planungsbüro ergibt, dass noch viel zu tun ist, der Zeitplan aber möglich sei. Der Eindruck nach vielen Gesprächen ist, dass es jetzt den wirklichen Willen in der Stadt gibt, dieses Projekt umzusetzen. Ein Grund dafür ist ganz klar: Die Mittel aus dem Förderprogramm „Stadt und Land“ müssen bis Ende 2023 verbaut sein. Jetzt braucht es Schnelligkeit und Durchsetzung, um diese Mobilitätsstation endlich zu bauen. Sie wird nicht die einzige Station sein, die Schwerin im Zuge einer Verkehrswende braucht!

Zum gleichen Thema haben wir gerade eine Aktion gestartet, an der Ihr Euch beteiligen könnt. In Schwerin gibt es viele Supermärkte, Einkaufszentren, Baumärkte, öffentliche Einrichtungen, die häufig sehr gut mit dem Auto zu erreichen sind. Doch wie sieht es eigentlich mit Radabstellanlagen aus? Wir machen den Realitätscheck und sammeln Fotos von guten und von schlechten Beispielen. Mit diesen Fotos und mit Hinweisen, was eigentlich gute Abstellanlagen ausmacht, wollen wir auf die Betreiber zugehen. Wenn Ihr Hinweise, Ergänzungen und natürlich Fotos zu der Aktion beisteuern wollt, dann schickt sie uns bis Ende Februar per Mail. Wenn Ihr Fotos schickt, benennt sie bitte mit Marktname+Straße.


Das ist es nicht, was sich Radfahrer:innen unter sicheren und komfortablen Abstellanlagen vorstellen!  

Was tut sich in Sachen Fahrradwege in Schwerin?


Der Radentscheid hat in seinen Zielen den Bau neuer Radwege festgelegt. Dazu gibt es einen entsprechenden Beschluss der Stadtvertretung. Doch wie sieht es eigentlich mit der Sanierung bestehender Radwege aus? Dazu gibt es ganz aktuell ein außergewöhnliches Förderprogramm des Bundes. Innerhalb des Programms "Stadt und Land" stehen für 2022 über 300 Mio Euro ausschließlich für Sanierung bereit. Normalerweise ist die Instandsetzung nicht förderfähig, sondern nur der Neubau. Es ist also damit zu rechnen, dass es dieses Programm kein zweites Mal geben wird.

Schwerin als verschuldete Kommune kann 90 Prozent Förderung beantragen. Für MV fallen 12 Mio Euro ab, Schwerin könnte bei rechtzeitiger Antragstellung ganze 2 Mio Euro erhalten. Es werden also 200 Tsd Euro Eigenmittel benötigt. Auf Nachfrage erfahren wir, dass die SDS die entsprechenden Mittel für 2022 eingeplant hat. Jetzt liegt der Ball beim Verkehrsmanagement, schnell den Antrag zu stellen. Zum Glück haben wir einen hauptamtlichen Radverkehrsplaner, der sich darum kümmern sollte. Es wäre geradezu grotesk, wenn Schwerin sich diese Möglichkeit entgehen ließe!


Wenn Ihr Radwege kennt, die unbedingt als Erstes saniert werden müssen, dann schreibt uns, gern mit Foto!  

Zahlen rund ums RAD: 11 Prozent


Um 11 Prozent ist die Zahl der Radler von 2021 gegenüber 2019 an den vier Zählstellen in Schwerin gestiegen. Von 2019 zu 2020 stieg die Zahl um 19 Prozent, 2021 gab es einen Rückgang um 7 Prozent. Das Ausnahmejahr 2020 war nicht zu toppen. Insgesamt ergibt sich daraus ein deutlicher Zuwachs an Menschen, die ganzjährig das Rad für ihre Wege benutzen.

Quelle:  Stadt Schwerin   

Aktionen & Termine

  • 22.02. um 18 Uhr: Aktiven-Treffen
  • 23.02. um 16 Uhr: Treffen mit dem Verkehrsmanagement
  • 25.02. um 18 Uhr: Critical Mass (Ausfahrt nach Wickendorf mit Überraschung)
  • 08.03. um 18 Uhr: Aktiven-Treffen
Alle Termine findest Du immer aktuell auf unserer Internetseite.
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Vorbild Bremen

SUNRISE ist ein Forschungsprojekt (2017-2021) zur Erprobung von nachhaltigen Mobilitätslösungen auf Quartiersebene mit intensiver Beteiligung von Anwohner:innen. Das passt auch super für Schwerin, hier ein gut 12-minütiger Beitrag.
Video zum Sunrise-Projekt
Falls Du Anregungen, Wünsche oder einfach nur ein freundliches Feedback für uns hast, dann schreibe uns gern eine E-Mail!

Einfach und sicher durch die Stadt! Gemeinsam für ein fahrradfreundliches Schwerin!  
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